Stele
Foto: Bernd Vogel

„Wahrhaftig lasst uns in der Liebe in allem zu ihm hin wachsen, der das Haupt ist, Christus“ (Epheser 4, 15)

Die Sockelinschrift am Fuß der Jesusstele, die im Rahmen eines Gottesdienstes am 25. Mai 2003 in der Marienkirche Gimte feierlich eingeweiht wurde. Oberhalb des Sockels erhebt sich eine quadratische Stele aus rotem Wesersandstein, gefunden auf dem schon lange stillgelegten Friedhof vor der Kirche. Die Stele ist über eine Ecke als Weinstock gearbeitet - mit ein paar angedeuteten Blättern und Früchten. „Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben ... wer in mir bleibt und ich in ihm, der trägt viel Frucht“ sagt Jesus in Johannes 15.

Im Epheserbrief meint Paulus etwas anderes. Er betont den aktiven Part der Christen und ermuntert sie, sich selber als lebendigen Teil am Leib Christi zu verstehen, die mit Christus verbunden selber wachsen. Indem sie zu dem Jesus hin wachsen, erfüllen sie zugleich ihr eigenes Leben in Wahrhaftigkeit und Liebe. Und umgekehrt: Indem sie sich der Wahrheit und Liebe öffnen, sind sie dem Jesus ganz nahe.

Jesuskopf
Foto: Bernd Vogel

Gimter Jesuskopf

Im Herbst 2002 fanden Bauleute auf dem Kirchturmboden einen eichenhölzernen Jesuskopf, der vermutlich spätestens aus dem 14. Jahrhundert stammt und wohl Teil eines Kruzifixes am Altar der Gimter Kirche gewesen sein könnte.

Nun ist der Kopf das „Haupt“. Zu ihm hin „wächst“ die Stele aus dem Wurzelsockel. Betrachtende können verschiedene Ansichten auf die Jesusstele ausprobieren und sich selber in Freiheit dazu verhalten.

Wer bin ich im großen Ganzen? Was wächst in mir, will wachsen? Was braucht frische Kraft aus dem Boden? Was braucht Erneuerung? Wie kann ich mich der Quelle öffnen, von der Jesus auch zu der Frau am Jakobsbrunnen sprach?